Mittwoch, 19. Dezember 2018

Rezension "The Ivy Years: Solange wir schweigen"


Autorin: Sarina Bowen
Verlag: LYX Verlag
Genre: Roman
Seiten: 373
ISBN: 978-3-7363-0806-0
Preis Taschenbuch: 12,90€ [D]
Reihe: 3/4


Inhalt / Klappentext

 Wenn die Liebe dein größtes Geheimnis ist...

Michael Graham ist geschockt, als er erfährt, dass das neueste Mitglied seines Eishockeyteams ausgerechnet John Rikker ist - der Einzige, der Michaels größtes Geheimnis kennt. Michael weiß augenblicklich, dass für ihn nun alles auf dem Spiel steht, was er sich am Harkness College aufgebaut hat. Aber sein Plan, John wenigstens abseits des Eises aus dem Weg zu gehen, gestaltet sich schwieriger als gedacht. Denn auch nach all den Jahren kann John mit einem einzigen Lächeln seine Welt aus den Angeln heben... 


Schreibstil / Cover
 Der Schreibstil ist wie bei den beiden Vorgängern der Reihe ziemlich direkt und frech, klar und verständlich. Man fliegt problemlos durch die Seiten. Auch in diesem Teil wechselt die Erzählperspektive zwischen den beiden Protagonisten Graham und Rikker, sodass man sich in beide Charaktere hineinversetzen kann und sie näher kennenlernt und in sie hineinversetzen kann. Das wunderschöne Blumen-Buch-Cover setzt sich natürlich weiterhin in der Reihe fort.




 "Geh auf´s Ganze, oder lass es bleiben!"

 Figuren

Michael Graham wird am Anfang des Buches als Bad Boy und Weiberheld dargestellt. Erst im Laufe des Buchs bekommt man mit, dass er sehr einfühlsam, humorvoll und stark ist. Jedoch aber auch verletzlich und ängstlich. Dies folgt aus seinem Erlebnis aus der Vergangenheit, sodass er deswegen versucht, sein wahres Ich vor seiner Familie und seinen Freunden zu verheimlichen. Er betrinkt sich leider des Öfteren, da ihn die Geheimhaltung seines Geheimnisses ziemlich zu schaffen macht. Graham macht den Eindruck vom "Harte Schale, weicher Kern" und hat zum Ende des Buchs eine 180 Grad Wendung hingelegt.


"Zum ersten Mal stellte ich mir die Frage, ob meine Schutzschilde gestern Abend mehr abgekriegt hatten als mein Helm oder mein Kopf."


John Rikker ist schwul. Und er geht offen damit um. Rikker ist ein freundlicher, schlauer und humorvoller junger Mann, der sich damit abgefunden hat, dass er nur wenig wahre Freunde im Leben hat, nachdem er auf seiner alten Schule unfreiwillig durch seinen Ex geoutet wurde. 

 
"Er fuhr wütend. Als müsste er etwas beweisen. Aber muss das nicht jeder?"
  
 
Handlung / Story


Zuerst muss ich sagen, dass dies das erste Buch war, welches ich gelesen habe, in dem die Protagonisten schwul waren. Ich hatte ehrlich gesagt etwas Angst davor, mich dieser Geschichte zu widmen. Ich kann euch nicht genau sagen, warum und wovor ich Angst hatte. Während des Lesens habe ich gemerkt, dass ich die Story viel aufmerksamer verfolgt habe, als ich es bei anderen Büchern getan habe. Auf jeden Fall hat mich die Story positiv überrascht.


Michael Graham hat ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das seiner Karriere als Eishockeyspieler im Weg steht, wenn es jemand erfährt. Er setzt alles daran, dass niemand etwas ahnt und lügt sich selbst dadurch am meisten an. Doch dann steht sein Geheimnis plötzlich vor ihm: John Rikker.
Graham ist total überfordert mit der neuen Situation und es fällt ihm immer schwerer, sein Geheimnis für sich zu behalten, da Rikker ihn komplett aus der Fassung bringt.
Graham betrinkt sich deshalb des Öfteren, um mit seinen inneren Dämonen klar zu kommen. Denn schwul sein, ist laut der Gesellschaft nicht gesund. Nicht normal. Und das einzige was Graham will ist einfach nur normal zu sein.
Rikker hat in seiner Jugend gelernt mit seiner Sexualität ehrlich umzugehen und sich nicht zu verstecken. Dennoch verärgert und verletzten ihn Kommentare - vor allem dumme - von Menschen, die die Vielfältigkeit von Liebe und Menschen nicht akzeptieren können. Er führt Tag für Tag den Kampf gegen Hass auf Homosexuelle und für sein eigenes Recht auf Menschlichkeit, Freundschaft und Liebe.


 
"Wenn ich einen Kerl in Lederhosen sah, begann ich empathisch an den Eiern zu schwitzen."
 


Bewertung

Eine bewegende Story über Homosexualität, Ängste, Freundschaft und Liebe.
Da mir zum Schluss noch das große Drama gefehlt hat, habe ich einen Punkt abgezogen. Ansonsten kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.


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