Sonntag, 17. Dezember 2017

Rezension zu "Der letzte erste Blick"



Autorin: Bianca Iosivoni
Verlag: LYX Verlag
Genre: New Adult
Seiten: 436
ISBN: 978-3-7363-0412-3
Preis: 10,00€ D
Reihe: 1/4


Inhalt / Klappentext

Endlich frei! Emery Lance kann es nicht erwarten, ihr Studium in West Virginia zu beginnen. Hier kennt niemand ihre Geschichte. Niemand weiß, was zu Hause geschehen ist. Dafür nimmt sie auch in Kauf, dass die Situation im Wohnheim alles andere als ideal ist. Nicht nur treibt ihr Mitbewohner sie regelmäßig in den Wahnsinn (gut, vielleicht hätte sie ihm nicht gleich am ersten Tag die Nase brechen sollen), sein bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen. Dabei gehört Dylan genau zu der Sorte Mann, von der Emery sich eigentlich unbedingt fernhalten wollte: zu gut aussehend, zu nett, zu lustig. Mal ganz davon abgesehen, dass er ihr bei jeder sich bietenden Gelegenheit irgendwelche Streiche spielt. Emery weiß, dass sie eigentlich alles versuchen müsste, um Dylan aus dem Weg zu gehen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Denn plötzlich scheint er überall zu sein. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen und je besser sie sich kennenlernen, desto näher kommen sie sich. Doch Emery ahnt nicht, dass Dylan etwas vor ihr verbirgt. Dass es einen Grund gibt, warum er ihre Nähe sucht. Und plötzlich ist es nicht mehr nur ihre Vergangenheit, die droht, ihr Herz für immer zu zerbrechen...



Meinung

Ich fange mal mit dem Cover an. Ich finde, dass es perfekt zu der Geschichte von Emery und Dylan passt. Einem jungen Pärchen, welches sich auf dem Bild gegenseitig zu unterstützen scheint. Ein Pärchen, welches realistisch dargestellt wurde. Man hat es schön öfter erlebt, dass die Personen auf dem Cover absolut nicht mit der Beschreibung der Personen aus dem Buch übereinstimmen. Aber auf diesem Cover passt zum Glück alles - und ich liebe es.

Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist klar, direkt und frech. Keine unnötigen Umschreibungen, die einen eher verwirren als einen in die Story abtauchen zu lassen. Sie bringt alles konkret aufs Papier, sodass ich das Buch flüssig lesen konnte und quasi über die Seiten geflogen bin.

Emery. Gleich auf der ersten Seite des Buchs liest man, wie sie ihrem neuen Zimmergenossen im Wohnheim die Nase gebrochen hat - und absolut kein schlechtes Gewissen hat. Das fand ich absolut cool. Mal kein "kleines graues Mäuschen", welches zu schüchtern ist und sich natürlich in den Badboy verliebt. Sondern taffes, junges Mädchen, welches sich zur Wehr setzt und sich nicht verbiegen lässt.
Sie hat eine scheiß Erfahrung in ihrer Heimat gemacht und sich deswegen dazu entschieden 2.000 Meilen von ihrer Familie entfernt zu studieren. Man merkt, dass sie die schlechte Erfahrung geprägt hat und sie dadurch etwas vorsichtiger und misstrauischer durch die Welt geht, aber dennoch weiß sie sich zu behaupten. Sie steht ihre Frau in allen Lebenslagen und das macht sie verdammt stark.
An dieser Stelle muss ich einen kleinen Textauszug zitieren. "Aber ich wollte das alles nicht. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben. Wie der Grinch. Nur hasste ich statt Weihnachten Menschen, ... ." (S. 99)
Spätestens nach dieser Aussage konnte mich Emery komplett von sich überzeugen. Ich selbst bin kein schlechter Mensch, aber nur allzu oft denke ich mir in der Arbeit, beim Autofahren oder im Supermarkt einfach nur "Gott, ich hasse Menschen", weil sie mir auf die Nerven gehen, mir die Vorfahrt nehmen oder mir an der Kasse im Supermarkt einfach zu nahe kommen. Ich musste bei ihrer Aussage einfach lachen und habe mich total mit Emery verbunden gefühlt. Hinzu kommt, dass Emery trotz ihrer schlechten Erfahrung ein herzensguter Mensch ist, Humor hat und hilfsbereit ist. Ich konnte nicht anders, als sie einfach in mein Herz zu schließen.

Dylan. Ich fand es gut, dass Dylan nicht als Badboy im Buch dargestellt wurde. Er ist ein ganz normaler junger Mann, der ebenfalls schon einiges negatives in seinem Leben erlebt hat und sich durchs Studium kämpft. Er war mir von Anfang an sympathisch. Er ist hilfsbereit, verantwortungsbewusst und humorvoll. Er hat es mit seiner lockeren Art und Weise oft geschafft, mir ein lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Ich habe mich heute Vormittag entspannt mit meinem Käffchen unter meine Decke auf die Couch gekuschelt und angefangen "Der letzte erste Blick" zu lesen - und ich konnte einfach nicht aufhören. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und mich in seinen Bann gezogen. Es ist eine wunderschöne Geschichte über die erste große Liebe, Freundschaft, Familienzusammenhalt, Verrat und Versöhnung. Bianca Iosivoni hat es mit Leichtigkeit geschafft mich in die Welt von Emery und Dylan zu ziehen. Durch die wechselnden Erzählperspektiven von Emery und Dylan konnte ich mich besser in die Beiden - in ihre Gefühle und Gedanken - reinversetzen und mich dadurch wunderbar mit ihnen identifizieren.
Mir gefällt die Art und Weise, wie die Beiden miteinander umgehen: mal zurückhaltend, mal freundlich, mal frech. Die Stimmung wechselt in wenigen Sekunden von verspielt zu zueinander hingezogen und ist wie im realen Leben. In dem sich eine atemraubende Spannung im Raum aufbaut und man der anderen Person einfach nicht widerstehen kann.
Ich habe mich keine einzige Sekunde gelangweilt beim Lesen und bin einfach hin und weg von dem Gesamtwerk.


 Fazit / Bewertung

Das Buch ist definitiv ein Lesehighlight 2017 für mich und ich freue mich bereits darauf, die weiteren Bücher der Reihe zu lesen.
Eine Geschichte, die mich von Anfang bis Ende fesseln und berühre konnte verdient 5/5 Sterne.

 

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